Hast du dir schon einmal Gedanken über deine Haut gemacht?

Bestimmt, denn unsere Haut beeinflusst unseren Gesundheitszustand und unser Wohlbefinden, besonders auch unser Selbstwertgefühl. Haben wir ein unreines Hautbild oder glänzende, fettige Haut, fühlen wir uns oft nicht gut. Ist unser Hautbild jedoch klar und strahlend, geht es uns gut – wir strahlen ein ganz besonderes Selbstbewusstsein aus.

Wie kommt es dazu, dass unser Hautbild sich so unterscheiden und sich auch so verändern kann?

Die Haut ist ein dynamisches Organ, welches sich ständig im Wandel befindet, weil sich die Hautzellen ständig erneuern. Die Haut bildet auch die erste Barriere gegenüber Umwelteinflüssen, Viren und Bakterien.

Sie besteht aus drei Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften und Aufgaben: der Epidermis, Dermis und Subkutis, welche wiederum aus mehreren Schichten bestehen. In den verschiedenen Schichten befinden sich die sogenannten Hautanhangsgebilde wie Follikel, Schweißdrüsen und Talgdrüsen.

Epidermis

Sie ist die äußerste Hautschicht, welche wir sehen und berühren können. Die Epidermis schützt uns vor Giften, Bakterien, Viren und Flüssigkeitsverlust.

Sie besteht selbst aus 5 verschiedenen Zellschichten. Die Hornzellen (Keratinozyte) entstehen in der untersten Schicht (Basalschicht) und wandern während des Hauterneuerungsprozesses an die Hautoberfläche. Dabei reifen sie heran und durchlaufen eine Reihe von Veränderungen. Es ist dieser Prozess, die Keratinisierung (Verhornung), die jeder Schicht ihre charakteristische Eigenschaft geben.

  1. Basalschicht: Die unterste Schicht, in der Kertinozyten entstehen.
  2. Stachelzellenschicht: Die Kertinozyten produzieren Vorstufen des Keratins (Proteinfasern) und wandeln sich in Spindelförmige Zellen um.
  3. Körnerzellenschicht: Die Keratinisierung beginnt, die Zellen produzieren kleine Körnchen, die auf ihrem Weg nach oben zu Keratin und epidermalen Lipiden (Fette) reifen.
  4. Glanzschicht: Hier sind die Zellen bereits sehr dicht aneinander gedrängt, abgeflacht und können nicht voneinander getrennt werden.
  5. Hornschicht: Die äußere Schicht der Epidermis besteht je nach Körperfläche im Schnitt aus etwa 20 Zellschichten, welche sich aus abgestorbenen, abgeflachten Hornzellen zusammensetzen. Diese abgestorbenen Hautzellen werden regelmäßig abgestoßen. Die Hornschicht beinhaltet auch die Poren der Schweißdrüsen und die Öffnungen der Talgdrüsen. Die Zellen in der Hornschicht sind durch epidermale Lipide (Fette) miteinander verbunden. Diese Lipide bilden eine Schutzschicht und und binden somit die Feuchtigkeit. Mangelt es der Haut an Lipiden, kann sie austrocknen, spannen und sich dann auch rau anfühlen.

Die Epidermis ist mit einer natürlichen Emulsion, also einem Gemisch aus Wasser und Lipiden (Fetten) überzogen, dem sogenannte Hydrolipidfilm. Dieser Film, welcher durch die Sekrete der Schweißdrüsen und Talgdrüsen gebildet wird, hält die Haut geschmeidig und fungiert als weitere Barriere gegen Bakterien.

Woraus genau besteht dieser Hydrolipidfilm?

Der wässrige Teil dieses Films, der sogenannte Säureschutzmantel, besteht aus Milchsäuren und verschiedenen Aminosäuren aus dem Schweiß, freien Fettsäuren aus dem Talg, weiteren Aminosäuren und anderen Feuchthaltefaktoren, welche als Nebenprodukte anfallen. Dieser Säureschutzmantel verleiht einer gesunden Haut einen leicht sauren pH-Wert zwischen 5,4 und 5,9. Damit wird ein ideales Umfeld für hautfreundliche Mikroorganismen (Hautflora) gebildet, die wiederum schädliche Mikroorganismen abtöten können.

Was passiert, wenn die Haut geschädigt ist?

Eine gesunde Haut ohne Probleme hat eine gleichmäßige Farbe, ist zart, glatt und geschmeidig und empfindet Berührungen, Druck und Temperatur in angemessenem Maße. Bei einer Störung der natürlichen Hautbarriere werden die Schutzfunktion und das gesunde Hautbild in Mitleidenschaft gezogen.

  • Feuchtigkeits- und Elastizitätsverlust sind die Folge. Die Haut wird spürbar und sichtbar trocken, rau, rissig und erschlafft.
  • Die Haut reagiert zunehmend empfindlicher auf äußere Einflüsse wie die Sonneneinstrahlung und Temperaturveränderungen. Sie wird infektionsanfälliger und neigt mehr zu Unreinheiten.

Da sich aber nicht nur unsere Haut im ständigen Wandel befindet, sondern auch unsere Umwelt, kommt es besonders auf die richtige Pflege und den richtigen Schutz unserer Haut an. In kommenden Beiträgen werden wir uns intensiv auf die richtige Pflege konzentrieren und erläutern, welche Tipps und Tricks man in bestimmten Hautsituationen anwenden kann.

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